Informationen & Empfehlungen zum Fersenschmerz
Bei Ihnen liegt eine sehr häufige orthopädische Erkrankung/Veränderung der Ferse vor. Bei vielem Patienten ist ein Fersenschmerz gleichbedeutet mit einem Fersensporn.
Eine genaue Untersuchung und Diagnostik (ggf. Röntgen, Ultraschalluntersuchung, in Ausnahmefälle auch eine MRT Untersuchung) können das Krankheitsbild darstellen und bestätigen oder manchmal in seltenen Fällen auch ausschließen.
Ursache
Fälschlicherweise wird häufig angenommen dass der Fersensporn an sich die Beschwerden verursacht. Dies ist allgemein nicht so. Die Beschwerden entstehen aufgrund der zu starken Zugtraktion im Bereich des plantar Sehnen. Hier wird über die Jahre hinaus im Bereich des Knochenansatzes ein so starker Zug ausübt, dass sich der Knochen verstärkt und dann als Fersensporn darstellbar wird. Eine Pathologie im Bereich der Ferse ist immer eine Domäne der konservativen Therapie, extrem selten führen konservativ frustrane Therapien zu einer Indikation zur operativen Ablösung des medialen Zügels der entzündeten Plantarsehne.
Kühlen
Das Kühlen der schmerzhaften Ferse ist zur Schmerzreduktion sehr wichtig. Hierzu gibt es gängige Eisbeutel oder Coolpacks. Ich empfehle allerdings das Kühlen mittels einer eingefrorenen kleinen Flasche (die Größe einer kleinen Bier oder Wasserflasche haben sollte). Das Kühlen sollte dann kombiniert mit Druck und Bewegung auf der Flasche erfolgen, in dem man den Fuß über eine seitlich gelegte Flasche mit Druck rollt. Die Anwendung sollte 2 x täglich für mindestens 14 Tage durchgeführt werden.
Belastung
Bei Fersenschmerzen ist die Belastung unangenehm, aber in der Regel nicht schädlich. Eine Verletzung im Sinne eines Abreißens der Plantarsehne kann nur bei außergewöhnlichen Belastungen wie z.B. sprinten denkbar sein. Dieses Risiko ist allerdings sehr gering. Normale Bewegungen wie z.B. Fahrradfahren, Schwimmen, Nordic Walking sind gefahrlos durchführbar, wenn es der Schmerz zulässt. Allerdings sollte man sich nicht über den Schmerzreiz hinaus sportlich betätigen, da der chronische Zug an der noch verkürzten Sehne oftmals zu einem Unterhalten der Entzündung führt. Sollte es bei einer sportlichen Betätigung unmittelbar beim Sport oder danach zu erheblichen Beschwerden kommen sollten Sie die Belastung unterlassen.
Behandlung
Aufgrund des konservative Therapiecharakters stehen uns eine Vielzahl von therapeutischen Möglichkeiten zur Verfügung. Eine standardisierte Behandlung ist oftmals nicht möglich, weil jeder Fall individualisiert behandelt werden muss. Die Grundbausteine einer Behandlung eines Fersenschmerzes bestehen zunächst aus lokalen Eisanwendungen wie oben beschrieben. Klärung ob unterstützende Einlagen zur Aufrichtung des medialen Fußgewölbes gegebenenfalls auch mit Aussparung des schmerzhaften Fersenbereiches empfehlenswert sind.
Vielen Patienten helfen auch Silikonfersenkissen, die an dämpfenden Effekt auf die Ferse haben können. Hierbei sollte aber beachtet werden, es bei zu langer Anwendung der Fersenkissen immer auch eine Verkürzung dr Achillessehne entstehen kann. Diese Verkürzung ist zu vermeiden, da Sie meist zu anderen Beschwerden führt und den Fersenschmerz unterhalten kann. Empfohlene Dauer nicht über 4 Wochen !
Des Weiteren empfehlen wir die Eigenbehandlung mit einer sogenannten Miniblackroll zum Ausstreichen und Dehnen der schmerzhaften Plantarsehne. Blackrolls können Sie in jedem Sänitätsgeschäft käuflich erwerben. Die Eigentherapie mittels Golfball halten wir nur dann für empfehlenswert, wenn die ersten Schmerzen abgeklungen sind, da es aufgrund der harten Golfballoberfläche in den Anfangszeiten zu erheblichen Schmerzen im Bereich der Ferse kommen kann.
Als nächste wichtige Therapiesäule steht die fokussierte Stoßwelle im Vordergrund. Einen Flyer über die Wirkungsweise einer Stoßwellentherapie können Sie jederzeit bei uns abfragen. In der Regel sind 6 Sitzungen empfehlenswert. Die Abstände betragen 7-10 Tage.
Sollte es hierunter zu keiner wesentlichen Besserung kommen, ist als nächste Therapieoption eine innovative regenerative Therapie mittels Plasmakonzentrat (APC = autologes Plasma Conzentrat) empfohlen. Durch dieses Plasmakonzentrat, das eine hohe Konzentration an Wachstumsfaktoren, sowie entzündungshemmenden Stoffen beinhaltet, kommt es zu einer raschen und nachhaltigen Regeneration des entzündeten Sehnenansatzes. Empfohlen wird die einmalige gegebenfalls 2-malige Gabe innerhalb von 10-14 Tagen.
Die Therapie mittels fokussierte Stoßwelle, als auch mittels Plasmakonzentrat, ist in der gesetzlichen Krankenkasse eine Selbstzahlerleistung.
Gerne beraten wir Sie bezüglich der Therapie und machen Termine aus.