Die Chirotherapie — wissenschaftlich Manuelle Medizin genannt — befasst sich im Rahmen der üblichen diagnostischen und therapeutischen Verfahren mit reversiblen Funktionsstörungen am Haltungs- und Bewegungssystem. Sie benutzt manuelle diagnostische und therapeutische Techniken an der Wirbelsäule und an den Extremitätengelenken, die zur Auffindung und Behandlung dieser Störungen dienen.
Folgen solcher Funktionsstörungen können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen an der Wirbelsäule und den Extremitäten, Taubheits- und Kribbelgefühle, im Bereich der Halswirbelsäule Kopf- und Nackenschmerzen, Schwindel, Seh- und Hörstörungen, Ohrgeräusche, Schluck- und Stimmstörungen, Halsschmerzen und Fremdkörper-, Kloß- und Engegefühle im Hals, Schweißausbrüche und Schlafstörungen sein.
Die Manuelle Medizin umfasst verschiedene Behandlungstechniken, die die Funktionsstörungen und damit auch deren Folgen mildern oder beseitigen: Die Weichteiltechniken, die Mobilisation, die Manipulation, die neuromuskulären Therapien (NMT) und stabilisierenden neuromuskulären Therapien.
Bei der manualmedizinischen/chirotherapeutischen Behandlung an der Wirbelsäule gibt es extrem seltene, für die Behandlungsmethode spezifische, typische Risiken, die auch bei größter ärztlicher Sorgfalt nicht restlos beherrschbar sind.
Als unangenehme Behandlungsfolgen können vorübergehend auftreten: Muskelkaterähnliche Schmerzen im Nacken und Schulterbereich, gelegentlich leichte Beschwerden in den behandelten Wirbelgelenken und in der Haut selten auch vorübergehender leichter Schwindel und Kreislaufsymptome. Schwerwiegende Komplikationen sind extrem selten.
Wir raten zu der chirotherapeutischen Behandlung nur dann, wenn der zu erwartende Heilerfolg die extrem seltenen Risiken deutlich überwiegt. In Deutschland wurde 2003 mit der Novellierung der Weiterbildungsordnung für Ärzte die Zusatzweiterbildung "Manuelle Medizin/Chirotherapie" fixiert. Der Begriff "Chirotherapie" ist Synonym der internationalen Bezeichnung "Manuelle Medizin".