Leistenbruch
Leistenbrüche stellen mit einem Anteil von 75-85% die häufigsten Bruchformen dar. In der Leistengegend wird die vordere Bauchwand vom Leistenkanal durchsetzt, der vom inneren Leistenring zum äußeren Leistenring schräg verläuft. Durch diesen Kanal zieht der Samenstrang beim Mann bzw. das Runde Band bei der Frau. Erweitert sich der innere Leistenring, z.B. durch Bindegewebsschwäche, stülpt sich ein Teil des Bauchfelles in den Leistenkanal vor, es entsteht ein so genannter erworbener Leistenbruch.
Der Leistenbruch verursacht in der Leistengegend eine Vorwölbung mit leicht ziehenden Schmerzen. Häufig treten diese Symptome bei erhöhtem Bauchdruck, z.B. durch Hustenanfall auf.
Behandlung
Ein Leistenbruch stellt in den meisten Fällen eine Indikation zur operativen Versorgung dar. Eine spontane Heilung des Leistenbruches ist nicht möglich. Im Fortbestehen des Leistenbruches können weitere Komplikationen entstehen, z.B. Einklemmung, die zu einer lebensbedrohlichen Situation führt. In diesem Fall muss dann notfallmäßig operiert werden.
Prinzipiell wird nach Zurückverlagerung des Bruchinhaltes und evtl. Abtragen des Bruchsackes der Leistenkanal unter Verstärkung der Hinterwand samt innerem und äußerem Leistenring rekonstruiert. In einigen Fällen ist es sinnvoll oder auch notwendig die Bauchwand durch Einlegen eines synthetischen Netzes zu verstärken, um so das erneute Auftreten eins Bruches zu so gering wie möglich zu halten.
Leistenbruchoperationen werden in unserer Praxis individuell offen, mit Naht, mit Netz oder auch beidseits endoskopisch durchgeführt.