Rückenschmerzen
Fast jeder hat im Laufe des Lebens irgendwann mit Kreuzschmerzen zu tun. Normalerweise sind sie harmlos, treten plötzlich auf und verschwinden innerhalb einiger Tage oder Wochen wieder. Dann ist das Beste, was man tun kann, weiter seinem Alltag nachzugehen und so gut es geht, körperlich aktiv zu bleiben. Zu viel Schonung oder gar längere Bettruhe kann die Genesung verzögern.
Kreuzschmerzen lassen sich fast nie auf eine einzelne Ursache zurückführen. Wichtig ist: Solche „unspezifischen“ Kreuzschmerzen sind nicht gefährlich. Die Schmerzen bedeuten nicht, dass der Rücken verletzt ist.
Das gilt auch für lang anhaltende oder immer wiederkehrende Kreuzschmerzen. Solche chronischen Schmerzen können jedoch zu einer erheblichen Belastung im Beruf und Alltag werden.
Bei den allermeisten Personen mit Kreuzschmerzen lässt sich keine eindeutige Ursache für die Beschwerden finden. Deshalb sprechen Fachleute dann von „unspezifischen“ Kreuzschmerzen. Sie können zum Beispiel von folgenden Faktoren beeinflusst oder ausgelöst werden:
- Bewegungsmangel und eine schwache Rumpfmuskulatur
- Muskelverspannungen (auch infolge einer Fehlbelastung)
- Fehlbelastungen durch langes unbewegliches Sitzen, einseitige oder schwere körperliche Arbeit
- psychische Belastungen wie Stress am Arbeitsplatz, Sorgen, ausgeprägte Ängstlichkeit oder Selbstzweifel, Erkrankungen wie Depressionen
- Veränderungen in der Schmerzwahrnehmung im zentralen Nervensystem
- familiäre Veranlagung
Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung werden zum Beispiel die Muskeln auf schmerzhafte oder verspannte Stellen abgetastet, Reflexe getestet und die Beweglichkeit geprüft. Durch die Befragung (Anamnese) und anschließende körperliche Untersuchung lässt sich ein ernsthaftes gesundheitliches Problem meistens bereits ausschließen. Dann sind keine weiteren Untersuchungen wie Röntgen, Computer- oder Kernspintomografie nötig.
Häufig wiederkehrende oder anhaltende Kreuzschmerzen können zu längeren Fehlzeiten im Beruf führen. Ist dies der Fall, besteht unter Umständen die Möglichkeit, eine ambulante oder stationäre Rehabilitation zu machen. Ziel ist, die Beschwerden soweit in den Griff zu bekommen, dass ein normaler Alltag wieder möglich ist. Eine Rehabilitation kommt also nicht nur bei einer drohenden Berufsunfähigkeit infrage.
Oft besteht eine Rehabilitation aus einem sogenannten multidisziplinären Behandlungsprogramm, bei dem verschiedene Berufsgruppen wie Ärzte, Physiotherapeuten und Psychologen zusammenarbeiten. Die Elemente des Programms – beispielsweise Medikamente, Physio-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie – sollten dabei auf die persönliche Situation abgestimmt werden. Eine Rehabilitation dauert in der Regel drei Wochen